Östlich der Bischofsstadt Paderborn liegt im Anstieg auf dem Plänerkalken zur Paderborner Hochfläche unser schönes Dorf Benhausen.
Der geometrisch tiefste Punkt Benhausens ist der Kreßpohl (Dörener Holz), 125 über NN, der Höchste der Hengkrug, 262,5 über NN. Die Grundfläche beträgt 993 ha.
Name:
Im Laufe der Jahrhunderte änderte sich der Ortsname im Sprachgebrauch mehrfach über Bennanhuson, Bennenhosen zu dem heutigen Namen Benhausen, landläufig wiederum unter Bensen bekannt. Die Endsilbe –hausen bezeichnet einen aus mehreren Höfen oder aus einem Haupthofe nebst abgezweigten Höfen bestehenden Wohnsitz.
Der Name Benhausen bedeutet dann also –Das Haus des Benno–
Alter:
Die Endsilbe –hausen deutet auf ein älteres Dorfalter hin, als uns bislang durch die Urkunde von 1283 bekannt ist. Die Endungen hausen/-husen waren im 8. und 9. Jahrhundert bereits weit verbreitet. Aber erst die vorgenannte Urkunde vom 05. Juni 1283 belegt zweifelsfrei die Existenz des Ortes Benhausen, bzw. damals Bennenhosen.
In dieser Urkunde verkaufte der Villikus Gottschalk (Villikus: Bewirtschafter eines Haupthofes und Nebenhöfen. Er trieb die Abgaben der hörigen Bauern ein und führte sie an die Grundherren ab) sein Recht am Amte Beken für 120 Mark Silbers an den Paderborner Bischof Otto v. Rietberg. Bis zur Zahlung der Kaufsumme verpfändete dieser dem Villikus Gottschalk u. a. 3 Mansen (Flächenanteil an einer Gemeindeflur) Land in Bennenhusen, unserem heutigen Benhausen. Diese erste urkundliche Erwähnung veranlasste die Gemeinde Benhausen im Jahr 1983 ihr 700jähriges Bestehen zu feiern.
Zwischenzeitlich ist jedoch eine weitere Urkunde im Westfälischen Urkundenbuch aus dem Jahr 1271 gefunden worden, die das Alter Benhausens neu bestimmt.
Neben dem Domkapitel, dem Busdorfstift und dem Gaukirchkloster, besaßen im Laufe der Jahrhunderte überwiegend die Adeligen v. Stapel um 1300 und die Familie v. Westphalen 1500 – 1900 Jh. die Gutsherrschaft in dem bis dahin eher landwirtschaftlich geprägten Benhausen.
Historie:
14./15. Jh. Landwehrbegründung /Paderborner Landwehr
Bensen ist mit einem Teil seiner Feldflur das noch heute einzige existierende Dorf,
das binnen der Paderborner Landwehr lag.
Auf Benser Gelände verlief die Außenwehr vom Pannenberg (Pamelsche Warte)
zum Musenberg (Musenturm)
Nach dem dreißigjährigen Krieg (1618-1648) waren die Landwehren nicht mehr
von militärischer Bedeutung.
21.01.1601 Einfall von ca. 800 berittenen holländischen Freibeutern in Benhausen.
1618-1648 30jähriger Krieg in dem 1622 Herzog Christian von Braunschweig (der Tolle Christian) Paderborn
und umliegende Orte erobert und plündert. Raub des Liborischreins.
1701 Erste Erwähnung eines Schulmeisters Hermann Kirchhoff in Benhausen.
1756-1763 7 jähriger Krieg / Benhausen diente als Lagerstandort der unterschiedlichen Kriegsparteien.
1800 34 Schulkinder in Schulleuten Haus an der Eggestr., der Kirche gegenüber. 1869 Schulneubau
an selber Stelle, 1959 Abriss und Neubau des Wohnhauses nebst Schreinerwerkstatt
der Familie Driller, heute Nr. 83.
1829 Eröffnung Gastwirtschaft Brand
1830 Eröffnung Gastwirtschaft Hengkrug
1836 Gründung des Schützenverein Benhausen
1837 erster Kirchenbau in Benhausen am jetzigen Missionskreuzstandort
1841 Ausbau der sog. Kuhdrift, heute Eggestr. in Richtung Paderborn
1851-1854 Eisenbahnbau / Benser Bahnbogen mehr als 800 Arbeiter waren im Einsatz
1854 Eröffnung der Gaststätte Henning
1889 Einweihung Friedhof / 1970 Friedhofskapelle
1891 Bau der Jungenschule am Stadtweg (ehem. Feuerwehr gegenüber)
im Jahr 1900 ca. 130 Schüler insgesamt
1899 erster Geistlicher in Benhausen, Vikar Conrad Ernesti
1901 erste Wasserleitung in Benhausen
1962-1963 neues Leitungsnetz
08.06.1901 Eröffnung Spar- u. Darlehnskasse, heute Volksbank
1912 Eröffnung Bäckerei Düsterhaus, heute Westermann
1912 Benhausen erhält vom Paderborner Elektrizitätswerk Strom
1913 Gründung Kriegerverein, 1939 letztes Fest
1914 Gründung der Musikkapelle durch Pfarrvikar Josef Marx
1921 Gründung des Sportvereins Benhausen
1929 von der Pflichtfeuerwehr zur freiwilligen Feuerwehr Benhausen
07.08.1932 Grundsteinlegung der neuen Kirche
1949 Abbruch der alten Kirche
1950 Schulneubau an heutiger Stelle, ehemals Kronen Hof
1958/59 Beginn der Kanalisation und des Wegebaus in Bensen
1968 Eröffnung der Kreissparkasse, heute Sparkasse
1969/70 Beginn der Bautätigkeit Sundlieth/Am Gottebach
Einwohnerstatistik:
1818 357 Einwohner
1900 in diesem Jahr fand eine Volks-, Vieh- u. Obstbaumzählung statt
628 Einwohner, davon 316 weiblich / 312 männlich
Vieh: 126 Pferde, 390 St. Rindvieh, 341 Schafe, 133 Ziegen,
660 Schweine, 1660 St. Hühner, Enten u. Gänse, 147 Bienstöcke,
5904 Obstbäume
1930 751 Einwohner
1946 1060 Einwohner (viele Flüchtlinge)
1961 905 Einwohner
1983 1700 Einwohner
2008 2440 Einwohner
2016 2480 Einwohner
2017 2511 Einwohner
Dokumente, Bilder und Literatur zur Geschichte von Benhausen finden Sie im Stadtarchiv Paderborn.
(Text: Ulrich Petermeier)